Frank Lefarth hat „die Faxen dicke“. Vor rund eineinhalb Jahren gründete er mit einigen Kollegen die Initiative „Wirtschaftsmacht Handwerk – Werkbank statt Schreibtisch“, um den Kampf mit dem Papierkram anzutreten. Mit ihrer Website, Newslettern, Social Media, Unterschriftenlisten und Visitenkarten machen sie auf sich aufmerksam und informieren über ihr Anliegen.
Aktuelle politische Vorschläge, wie das Bürokratieentlastungsgesetz III, sind für Lefarth bei weitem keine Lösung der bürokratischen Überlastung: „Was nützt es einem 4-Mann-Betrieb, wenn ein Datenschutzbeauftragter nun erst ab 20 Beschäftigten eingesetzt werden muss?“
Nach wir vor fühlen sich viele Handwerker*innen eingeengt: „Man nimmt uns ja fast die Luft zum Atmen und raubt uns wertvolle Lebenszeit“, schreibt die Initiative auf ihrer Website. Weil sich von alleine nichts bewegt, rufen sie zur Aktion auf: „Schließt euch unserer Initiative an und demonstriert mit uns gegen diesen ganzen Bürokratiewahnsinn!“
Medial ist die Bewegung immer wieder präsent und erfreut sich breiter Zustimmung aus dem ganzen Handwerksbereich. Dennoch regt sich realpolitisch nichts: „Ich habe das Gefühl, die Forderungen werden gelesen, auf einen Stapel gelegt und dann gehen alle über zum Tagesgeschäft.“
Historisch hat sich gezeigt, dass gesellschaftlicher Wandel in der Regel bereits von der Bevölkerung vorgelebt wird und erst dann von der Politik nachvollzogen wird. Addigo sieht sich in diesem Kontext in einer vorgebenden Rolle: Solange der Papierkram nicht über den politischen Weg reduziert wird, bieten wir wenigstens die Möglichkeit, ihn technisch zu vereinfachen.
Quellen: https://www.handwerk.com/buerokratieabbau-die-bilanz-ist-ernuechternd?wholecontent